Persönlichkeitstests bei der Partnersuche ermöglichen es Nutzern, ihren Persönlichkeitstyp zu erkunden. Sie können diesen mit dem potenzieller Partner vergleichen. Diese Tests bewerten individuelle Vorlieben und Verhaltensweisen. Sie liefern Einblicke in das Verhalten einer Person in romantischen Situationen. Ein bekanntes Beispiel ist der Myers-Briggs-Typenindikator (MBTI), der in 16 Typen unterteilt. Der häufigste Typ, ISFJ, repräsentiert rund 14 Prozent der Bevölkerung.
Plattformen wie Parship empfehlen passende Partner durch wissenschaftsbasierte Fragebögen. Kritiker sehen diese Tests oft als unterhaltsam, nicht als wissenschaftlich belegt. Ergebnisse können von der aktuellen Stimmung und kulturellen Unterschieden beeinflusst sein. Dennoch ist die Suche nach Liebe mittels Persönlichkeitsanalyse ein spannender und oft erfolgreicher Ansatz.
Die wachsende Popularität dieser Persönlichkeitstests zeigt, dass viele ein tiefes Verständnis für ihren idealen Partner suchen. Dies deutet auf einen Trend hin, bei dem Persönlichkeitstypen eine größere Rolle beim Online-Dating spielen als je zuvor.
Der Myers-Briggs-Typenindikator und seine Anwendung
Im Jahr 1944 wurde der Myers-Briggs-Typenindikator (MBTI) veröffentlicht. Er basiert auf den Theorien von Carl Jung. Entwickelt von Katherine Cook Briggs und ihrer Tochter Isabel Briggs Myers, ordnet der MBTI Menschen in 16 Persönlichkeitstypen ein. Diese Typen werden anhand von vier Dimensionen kategorisiert: Extraversion vs. Introversion, Sensitivität vs. Intuition, Denken vs. Fühlen und Beurteilen vs. Wahrnehmen.
Geschichte und Hintergrund
Der MBTI, inspiriert von Carl Jungs Arbeiten, sollte ursprünglich Frauen im Zweiten Weltkrieg bei der Jobsuche unterstützen. Katherine Briggs und Isabel Myers nutzten ihn später, um Menschen in ideale berufliche Rollen einzuordnen. Kritiker zweifeln jedoch an der Zuverlässigkeit des MBTI. Sie argumentieren, dass Testergebnisse für einige Personen nicht konsistent sind oder dass sie sich bei wiederholter Durchführung ändern.
Aufbau und Durchführung
Der MBTI-Test besteht normalerweise aus Fragen, die die vier genannten Persönlichkeitsdimensionen untersuchen. Ein Schlüsselaspekt des Tests ist die Einteilung der Menschen in 16 verschiedene Typen. Zum Beispiel gehören in der Kategorie ‚Künstler‘ die Typen ISFP (Verfasser) und ESTP (Macher). ‚Wächter‘ beinhaltet Typen wie ISTJ (Treuhänder) und ESFJ (Verkäufer). ‚Idealisten‘ umfassen ENFP (Kämpfer) und INFJ (Berater), während ‚Rationalisten‘ Typen wie INTP (Logiker) und ENTJ (Kommandeur) einschließen.
In Deutschland findet der MBTI vor allem im Coaching Anwendung. In den USA wird er sowohl in der Personalauswahl als auch zur Berufsorientierung in Schulen eingesetzt. Die wissenschaftliche Gültigkeit des Tests steht allerdings in der Debatte, besonders im Vergleich zum Big Five Modell.
- Extraversion (E) vs. Introversion (I)
- Sensitivität (S) vs. Intuition (N)
- Denken (T) vs. Fühlen (F)
- Beurteilen (J) vs. Wahrnehmen (P)
Zusammenfassend ist der MBTI ein einflussreiches Instrument, um Persönlichkeiten zu identifizieren und zu klassifizieren. Seine Zuverlässigkeit und wissenschaftliche Anerkennung sind jedoch umstritten.
Einsatz von Persönlichkeitstests auf Dating-Plattformen
Moderne Dating-Plattformen wie Tinder setzen verstärkt Persönlichkeitstests ein, um kompatible Partner zu finden. Der Myers-Briggs-Typenindikator (MBTI) ist dabei besonders beliebt. Er nutzt Persönlichkeitstypen, um geeignete Matches zu bestimmen. Diese Methode zieht die Verschiedenheit von Persönlichkeitstypen in Beziehungen in Betracht.
Benutzer bekommen einen von sechzehn Persönlichkeitstypen zugewiesen. Das ermöglicht es Dating-Apps, präzisere Partnerempfehlungen zu geben. Eine kürzliche Studie zeigt, dass der offizielle MBTI-Test jährlich über 20 Millionen Dollar erwirtschaftet. Seine Anwendung ist während der COVID-19-Pandemie stark angestiegen.
Typologien und romantische Vorlieben
Der Einsatz solcher Tests bietet auf Dating-Plattformen klare Vorteile. Durch die genaue Typologie lassen sich romantische Präferenzen und Beziehungsdynamiken vorhersagen. Das steigert die Chance, dass Singles passende Partner finden. Solche Einsichten sind überaus wertvoll bei der Partnervermittlung mittels Apps.
Plattform | Erfolgschancen | Hinweise |
---|---|---|
Gleichklang | 36 % | Erfolgschancen steigen bei zweijähriger Nutzung auf über 70 % |
Hings | 0,52 % | Wechselseitige Kommunikation nach durchschnittlich 200 Vorschlägen |
Dating-App Algorithmen und Persönlichkeitstests zeigen: Längere Nutzung und Geduld sind für den Erfolg wichtig. Eine Studie mit 750 Personen zwischen 21 und 77 Jahren untermauert, dass Bildungsniveau ebenfalls entscheidend ist. Nutzer mit höherem Bildungsabschluss neigen zu beständigeren Beziehungen.
Fazit
Die Nutzung von Persönlichkeitstests auf Dating-Seiten hat das Finden von möglichen Partnern revolutioniert. Einige Personen betrachten die umfassende Analyse durch Persönlichkeitstests als vorteilhaft, während andere eine Reduzierung der menschlichen Natur befürchten. Ein wichtiger Diskussionspunkt ist die Beeinflussung der Testergebnisse durch kulturelle und situative Faktoren.
Prognosen für die Dating-Industrie betonen die Notwendigkeit kontinuierlicher Forschung und Weiterentwicklung, um diese Instrumente zu verfeinern. Der Bochumer Inventar zur berufsbezogenen Persönlichkeitsbeschreibung (BIP) und der Myers-Briggs-Typenindikator (MBTI) bieten zwar eine Basis, doch ihre Gültigkeit im Dating-Bereich muss weiter erforscht werden.
Es wird erwartet, dass der Einsatz wissenschaftlich fundierter Tests wie der Big Five oder der 16 Personality Factor Questionnaire (16PF) die Genauigkeit der Partnervermittlung verbessert. OKCupid und eHarmony haben bereits psychometrische Tests in ihre Algorithmen integriert, was ein Schritt in die richtige Richtung ist.